TCP/IP Wiegand Access Controller (Zutrittskontrolle)

Das Problem bei vielen Lösungen für die elektronische Türöffnung von außen ist die Sicherheit.
Oft liegt die Elektronik, die den Türöffner bedienen, außen.
Mit einem Schraubendreher und einer Drahtbrücke sind viele Systeme in Sekunden überwunden.
Weiterhin ist auch die Programmierung irgendwelcher Codes oder elektronischer Schlüssel nur am Gerät, d.h. außen, möglich.
Nach über 20 Jahren hatte mein Codeschloss mit bis zu 12-stelliger Codenummer seinen Geist aufgegeben.
Hier war lediglich die Tastatur außen und die Elektronik hatte ich hinter der Eingangstür verbaut. Dieses System war durch Manipulationserkennung und logarithmischer Zeitsperre relativ sicher.

Aber jetzt habe ich mir also ein Wiegand-Interface mit LAN und eine Wiegand-Tastatur mit RFID besorgt.
Ein Interface war schnell gefunden: wiegand tcp ip network access control board
Bei Preisen zwischen 22 – 40€ (die Preise schwanken massiv) ein überschaubares finanzielles Risiko für ein 1-Tür Modul.

Doch ohne Wiegand-Eingabemodul (Tastatur/RFID oder beides) nutzlos.
Da ich etwas stabiles wollte, entschied ich mich für das Wiegand-Interface von ELV.

https://files.elv.com/Assets/Produkte/10/1079/107925/Downloads/107925-DK2882_um_V1.4_170109.pdf

Es geht natürlich auch einfacher und günstiger.
Eigentlich ist jedes Interface mit Wiegand 26 Schnittstelle möglich, z.B. zoter oder uhppote

Beim Auspacken des Controllers erlebte ich eine angenehme Überraschung:
Sie ist hochprofessionell gefertigt und entspricht dem Industriestandard, also kein „consumer product“.

Die englische Software (wird regelmäßig aktualisiert) gibt es unter: www.wiegand.com.cn/soft/soft_all_32/MJ_all_en.rar
Sie wird einfach in ein Verzeichnis entpackt und mit „N3000.exe“ gestartet. Es ist nichts weiter nötig. Der gesendete Broadcast über Port 60000 sollte das Interface schnell finden.
Weitere Freigaben sollten nicht gegeben werden, da die Software Bibliotheken für Emailversand beinhalten, aber nicht dokumentiert sind. Die Datei „Interop.jmail.dll“ kann zusätzlich gefahrlos gelöscht werden.

Hier sind ein paar wichtige Codes, Tipps und Links:

abc ist der Name des Standardbenutzers
123 das zugehörige Passwort
5678 ist der Code für die erweiterten Funktionen (Tools -> Extended Function)
2004 ist der Schlüssel für die Registrierung
168168 ist das Passwort der Datenbank „iCCard3000.mdb“ (Vorsicht!)
SDA und GND beim Einschalten verbinden, um das Passwort zurückzusetzen

iobroker (beta) unter https://github.com/kbrausew/iobroker.wiegand-tcpip

Integration in eigene Projekte z.B. Node-Red unter https://github.com/uhppoted/uhppoted
PHP open source unter github.com/carbonsphere/UHPPOTE
SDK unter drive.google.com/file/d/0B4ad2dJ4zsSFTW5SQ3pwVzE3azg/view?usp=sharing

Absolut empfehlenswert ist zusätzlich das „Alarm access control expansion Board“
Es bietet Anschlüsse für Feueralarm, Manipulation, Fehlversuche, Notöffnung.

Für ca. 22€ eine sinnvolle Erweiterung.

Zum Beispiel könnte ein vernetzter Rauchmelder automatisch die Türen öffnen.

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Der Funktionsumfang dieser Kombination ist unglaublich, daher werde ich diese hier auch nicht im Einzelnen beschreiben. Dies gilt auch für die Software, die hochprofessionell und damit auch recht kompliziert ist.

Eine ausführliche Anleitung für Anschluss und Bedienung der Komponenten und der Software habe ich auf einer chinesischen Seite in englisch gefunden: Wiegand TCP/IP Access Controller

Komplett aufgebaut könnte ein System für zwei Türen so aussehen:

https://eletur.cz/sebury-bc-800-nt1-jen-hlavni-deska

Viel Spaß beim auf Aufbau eines professionellen Zutrittsystems!

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Übrigens, das Wiegand-Protokoll ist so einfach, dass es kaum überlistet werden kann. Die einzige Schwachstelle dieses Systems ist, dass nur die letzten 8 Bit eines Codes gelesen werden. Aber das sollte für genügend Sicherheit sorgen, da das Expansion Board Fehlversuche melden kann.

Schön wäre natürlich, wenn sich jemand daran machen würde, mit dem SDK eine Schnittstelle zu FHEM, openHab oder anderen Systemen zu schaffen.